Die Singularitätstheorie oder Peri Physeos

Grundlagen einer einheitlichen Theorie über die Natur

Warum weder die Relativitätstheorie noch die Quantenphysik die Naturgegebenheiten wiedergeben

von Pavlos Rangos

Das Manuskript der gesamten Theorie wird bald erscheinen

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel
 
Seite




3.
Das Experiment und seine Folgen
24

4.
Die gemeinsame Ursache der Naturkräfte
37

5.
Anfänge der Natur
49

6.
Materielle Welt und Geistige Welt
57

7.
Die Elementareinheiten und ihre physikalischen Eigenschaften
68

8.
Zeit, Ewigkeit, Unendlichkeit
73

9.
Die Bildung der Materie
96

10.
Über den Mechanismus der Entstehung der elektromagnetischen Kräfte
123

11.
Elementarteilchen und Teilchen
140

12.
Materieteilchen haben keinen Wellencharakter, oder die Entzauberung des Doppelspaltversuchs
149

13.
Gerichtete Kräfte, die auf das Kraftfeld bewegter Körper entstehen
173

14.
Schwerkraft, Cavendish Kraft, Gravitation
185

15.
Über die Hauptsätze der Thermodynamik
202

16.
Elektrizität und Magnetismus
214

17.
Die Planetenbewegung
220

18.
Erklärung einiger unbeantworteter Fragen
241

19.
Planetentrabanten
256

20.
Kurzes Schlusswort
265

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Über diese Arbeit





Aus allen Lebewesen, die im Laufe der biologischen Evolution auf unseren Planeten erschienen sind, hat nur der Mensch die Fähigkeit bewusst seine Umgebung zu beobachten, systematisch zu erforschen, und versuchen die Zusammenhänge der verschiedenen Naturphänomene zu deuten und zu verstehen.
Die Naturwissenschaft welche die grundlegenden Naturphänomene untersucht und ihren Verlauf zu erklären versucht ist die Physik, (aus dem Griechischen „Physis“ – Natur, „Physiki“ – Naturkunde).
Die Physik hat ihre Ursprünge schon in der antiken Welt, die Vorgehensweise jedoch die Natur zu erforschen war zu jener Zeit eine andere als heute. Diese Vorgehensweise wird heute als Naturphilosophie bezeichnet.
Erst seit Galileo Galilei und Isaak Newton wird die Physik zu der Wissenschaft, mit der zu unserer Zeit vertrauten Methodik.

Die Physik befasst sich heute mit den Realitäten Materie, Raum und Zeit, und versucht durch Experimente zu verstehen wie die Dinge Funktionieren. Sie kann jedoch immer noch nicht beantworten warum die Dinge gerade so, und nicht anders funktionieren.
Eine konkrete Definition der Materie, (lat. „Materia“ – Stoff), ist in den Lehrbüchern der Physik nicht zu finden. Materie ist vielmehr ein Sammelbegriff für alles woraus physikalische Körper aufgebaut sind, und jeder materieller Gegenstand wird ausschließlich durch seine physikalischen Eigenschaften definiert.
Der Raum, bis Einstein, und nach der Newtonschen Definition, wird als eine Art Behälter für die Materie betrachtet, in dem sich alle physikalische Vorgänge stattfinden, während die Zeit, wieder nach der Newtonschen Definition und bis Einstein, wird als die physikalische Größe definiert, durch welche die Abfolge von physikalischen Ereignissen beschrieben wird.
Diese beiden Realitäten stehen jedoch nach Newton zu keiner Beziehung weder zu Materie noch zueinander.
Durch die Relativitätstheorie wurde später gezeigt, dass sowohl der Raum als auch die Zeit doch zu einer Beziehung zur Materie stehen, und miteinander zu einem vierdimensionalen Raumzeitkontinuum verschmelzen.

Schon seit den Anfängen der systematischen experimentellen Erforschung verschiedener physikalischer Phänomene wurde festgestellt, dass die materielle Welt nach bestimmten Regeln funktioniert.
Diese Regeln, in mathematischer Form ausgedrückt, werden als physikalische Gesetze bezeichnet. Physikalische Gesetze beschreiben die Veränderung des Ausgangszustands eines Systems durch eine Verlaufsfunktion in einem Endzustand.
Ein physikalisches Gesetz ist immer Teil einer physikalischen Theorie, die einheitlich und widerspruchsfrei sein muss, und dazu experimentell bestätigt werden kann.
Physikalische Theorien werden wiederum aus den Ergebnissen von Experimenten und Beobachtungen entwickelt, und am Anfang bekommen sie den Status einer Hypothese.
Erst danach, wenn sie überprüft und bestätigt werden, etablieren sie sich als physikalische Theorien.
Die theoretische Physik umfasst heute die Theorien der klassischen und der modernen Physik.
Die klassische Physik umfasst die klassische Mechanik, die klassische Elektrodynamik und Optik und die klassische Thermodynamik, und die moderne Physik die Relativitätstheorie und die Quantenphysik.

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Die Relativitätstheorie ist das Werk Albert Einsteins, eines sehr mutigen und scharfsinnigen Denkers, der durch Erweiterung und Verallgemeinerung bekannter Sätze der klassischen Physik unser physikalisches Weltbild revolutionierte, und die Quantenphysik ist aus der Not entstanden die Beschreibung des Lichtes und des Aufbaus der Materie zu formulieren, weil die klassische Physik für diesen Zweck an ihre Grenzen gestoßen war.

Maßgebend für die Entwicklung und Formulierung der Theorien der modernen Physik sind Schlussfolgerungen aus bestimmten Experimenten, welche die Grundsäulen dieser Theorien bilden.
Der Ausgang von Experimenten, die in ein ruhendes und danach in ein gleichförmig bewegtes System durchgeführt werden, (als Relativitätsprinzip bekannt), bildet beispielsweise eine der Grundsäulen der Relativitätstheorie, während das plancksche Wirkungsquantum, das vom Max Plank bei der thermodynamischen Untersuchung der Wärmestrahlung schwarzer Körper entdeckt wurde, in Zusammenhang mit dem Ausgang des Doppeltspaltexperiments, das Fundament der Quantentheorie bilden.
Das Fundament der Theorien der modernen Physik, scheint also als unerschütterlich zu sein. Diese beiden Theorien können aber weder einzeln alle Naturphänomene einheitlich beschreiben und erklären, noch können sie miteinander kombiniert werden und zu einer einheitlichen Theorie verschmelzen.

Versuchen wir die Aristotelische analytische Denkmethode anzuwenden, (Physiki Akroasis, erste Philosophie, über die Seele), müssen wir zugeben, dass die Natur aus etwas ursächliches und elementares aufgebaut sein muss, und aus diesem Grund eine einzigartige und einheitliche Realität bildet, die nur einheitlich funktionieren kann.
Weiterhin müssen wir auch zugeben, dass alle physikalische Phänomene und Experimente nur nach den Naturgegebenheiten verlaufen können.
Wenn nun die klassische Physik und die zwei Theorien der modernen Physik die wahren Naturgegebenheiten wiedergeben, sollten sie nicht zu einer einheitlichen Theorie für alles verschmelzen können?

Wiedergibt nun in der Tat die heutige theoretische Physik die wahren Naturgegebenheiten, oder präsentiert sie nur Konzepte durch welche die verschiedenen Naturphänomene mathematisch zwar beschrieben werden können, die entsprechenden Theorien jedoch nicht die wahren Naturgegebenheiten wiedergeben? Verstehen wir die Natur richtig? Ist die Natur das, was wir uns heute vorstellen?
Wenn ja, warum konnten wir bis heute keine einheitliche Theorie über die Funktionsweise der materiellen Welt formulieren? Warum ist es uns wenigstens die Vereinheitlichung der Naturkräfte nicht gelungen?
Übersieht die Physik irgendetwas Fundamentales in der Natur, und nur aus diesem Grund ist uns bis heute die Formulierung der Theorie für alles nicht gelungen?

Solange wir die einheitliche Theorie für alles vermissen, können wir nicht mit Sicherheit behaupten, dass wir die Natur verstanden haben.
Sind wir jedoch überhaupt in der Lage, d. h. sind wir Menschen mit der geistigen Fähigkeit ausgestattet, die so komplex erscheinende Natur vollständig zu verstehen, oder hat uns die Natur dieses Privileg verweigert, so wie allen übrigen Lebewesen?
Kann sich jemand beispielsweise den Wellen – Teilchen – Dualismus der Materie, und die so kuriosen Schlussfolgerungen aus dem Doppeltspaltexperiment vorstellen, wenn in der Tat diese Schlussfolgerungen die wahren Naturgegebenheiten wiedergeben, oder die Naturgegebenheiten, durch welche das Phänomen der Verschränkung zustande kommt, verstehen?

Die Frage ob wir in der Lage sind die Funktionsweise der Materiellen Welt zu verstehen, können wir mit absoluter Sicherheit bejahen.
Wir Menschen besitzen doch die geistige Fähigkeit diese Welt und ihre Funktionsweise zu verstehen und die Einheitliche Theorie für alles zu formulieren.

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Unsere Generation hat die kollektive kulturelle Reife erreicht, die notwendig ist um alle Naturphänomene und physikalische Ereignisse ohne Ausnahme, einheitlich und wiederspruchfrei zu beschreiben und zu erklären.
Einzige Voraussetzung dafür ist die Natur als eine einheitliche und einzigartige Realität zu betrachten, und versuchen das Ursächliche und elementare aus dem die Natur aufgebaut sein muss aufzuspüren.
Dieses Ursächliche ist auch das Fundamentale, was der Physik zwar seit ihre Anfänge wohl bekannt ist, aber nicht in seinem vollen Umfang verstanden und definiert wurde, während seine physikalischen Eigenschaften, das was die Physik vermisst und nicht berücksichtigt.

Die Einheitliche Theorie über die Natur, die wir „Singularitätstheorie, oder Peri Physeos“ genannt haben, kann allerdings nicht viel Gemeinsames mit den heute geltenden Theorien haben, da alle diese Theorien die für alle Naturphänomene maßgeblichen Eigenschaften des Ursächlichen und Elementaren aus dem die Natur aufgebaut ist, nicht berücksichtigen.
Der Leser dieser Arbeit, und insbesondere derjenige, der mit der theoretischen Physik vertraut ist, muss bereit sein aus der heutigen Sichtweise der Dinge stark zu distanzieren.

In den folgenden Kapiteln werden wir als erstes die Ursache zeigen, durch welche die theoretische Physik seit Galilei und insbesondere Newton in die Irre und zu Sackgassen geführt wurde, das Fundamentale aus dem die Natur aufgebaut sein muss und seine Eigenschaften beschreiben, den Raum als physikalisches System definieren, mit dem Phänomen der Zeit auseinandersetzen, und danach die Funktionsweise der wichtigsten Naturphänomene, und insbesondere die Naturkräfte und ihren Entstehungsmechanismus, einheitlich beschreiben und erklären.
Die Singularitätstheorie kann nicht in Teilgebieten geteilt werden, die getrennt zueinander diskutiert werden müssen, oder können. Sie bildet einen roten Faden, und entlang diesen Fadens sind ausnahmslos alle Naturphänomene aus allen Teilgebieten der Physik zu finden, und durch ein einziges Universalprinzip, das alle Naturphänomene folgen müssen, erklärt.

In eine solche Theorie erscheint allerdings nicht nur die materielle Welt, sondern die gesamte Natur wird ins Licht gebracht, da nichts außerhalb der Naturgegebenheiten existieren und funktionieren kann.
Die griechischen Philosophen sind vermutlich die ersten, die verstanden haben, dass die von uns wahrnehmbare Natur aus zwei verschiedene zwar, aber nur als eine unzertrennliche Einheit existierende Welten besteht, („ästhitos Kosmos“ – die durch die Sinnesorgane erfassbare Welt, und „noitos Kosmos“ – die nur durch unser Intellekt erfassbare Welt, im heutigen Sprachgebrauch, die materielle Welt und die geistige - immaterielle Welt).
Der Untertitel „Peri Physeos“ – „über die Natur“, den alle Vorsokratiker als Titel ihrer Werke benutzen, soll nun an diese Dualität der wahrnehmbaren Natur hinweisen.

Die Natur ist viel mehr als das, was wir uns heute vorstellen, und ihre Weisheit ist nicht zu übertreffen. Man kann sie nur Bewundern.

Es ist selbstverständlich, dass die Einheitliche Theorie die hier präsentiert wird, nicht vollständig sein kann. Es muss noch viel Arbeit an sie gesteckt werden, damit sie an ihre Einzelheiten bearbeitet und vervollständigt wird und ihren Platz an die Lehrbücher der Physik und den Hörsälen der Universitäten findet.
Da sie aber mit den heute geltenden Theorien nicht viel Gemeinsames haben kann, muss sie erst von der Fachwelt anerkannt und akzeptiert werden.






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Wo liegt das Problem, oder
Was ist eigentlich der Raum?




Im Jahre 1687 erschien das berühmte Werk Newtons Philosophiae Naturalis Principia Mathematica. In diesem Werk sind die drei Grundsätze der Bewegung formuliert. Diese Grundsätze, die als Newtonsche Axiome oder Gesetze bekannt geworden sind, bilden das Fundament der klassischen Mechanik.

Erstes Gesetz (Trägheitsprinzip)

Jeder Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder gleichförmiger Bewegung, solange keine Kraft auf ihn wirkt.

Zweites Gesetz (Beschleunigungsprinzip)

Wirkt auf einen Körper eine Kraft, so wird er in Richtung der Kraft beschleunigt. Die Beschleunigung ist der Kraft direkt, der Masse des Körpers umgekehrt proportional.

Drittes Gesetz (Wechselwirkungsprinzip)

Kräfte treten immer paarweise auf. Übt ein Körper A auf einen anderen Körper B eine Kraft aus (Actio) so wirkt eine gleichgroße, aber entgegengesetzt gerichtete Kraft von Körper B auf Körper A (reactio).

Das Erste Gesetz oder Trägheitsprinzip betrifft ruhende oder gleichförmig bewegte Systeme, (Inertialsysteme).
Das Zweite befasst sich mit beschleunigten Systemen, und wird auch für die Definition der Kraft benutzt.
Das dritte besagt, dass die Vektorsumme der Kräfte in ein abgeschlossenes System gleich Null ist.

Neben diesen drei Bewegungsgesetzen hat Newton auch das Gravitationsgesetz formuliert.

Jede Masse, genauer gesagt jeder Massenpunkt, zieht jeden anderen Massenpunkt mittels einer Kraft an, die entlang der Verbindungslinie beider Massen gerichtet ist.
Der Betrag dieser Gravitationskraft ist proportional zum Produkt beider Massen und umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstandes der Massen.

Durch die Bewegungsgesetze Newtons und sein Gravitationsgesetz wird der physikalische Begriff „Masse“ definiert.
Masse in der klassischen Physik, ist die Eigenschaft der Materie träge und schwer zu sein. Sie wird also durch die Trägheit und Schwere definiert. Die Masse ist die Ursache der Gravitation und ein Maß für die Trägheit eines Körpers, das heißt seinen Widerstand gegenüber Änderungen seines Bewegungszustandes. In der modernen Physik wird sie auch als eine weitere Energieform verstanden.

Aus den Newtonschen Bewegungsgesetzen werden zahlreiche, für die gesamte theoretische Physik sehr wichtige Schlussfolgerungen, gezogen:
Die Masse ist träge,
Die gleichförmige Bewegung ist Kräftefrei,
Die Geschwindigkeit ist relativ,
Eine konstante Kraft verursacht eine konstante Beschleunigung,

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Der Impuls ist eine Erhaltungsgröße,
Kraft ist die zeitliche Änderung des Impulses,
Quelle der Kraft sind die physikalischen Eigenschaften der Materie.

(Kräfte, die auf einen Körper wirken und nicht an irgendwelche Eigenschaften eines anderen Körpers zurückgeführt werden können, werden als fiktive oder Scheinkräfte bezeichnet.
Solche Kräfte treten bei beschleunigten Systemen ein, und sie zählen nicht zu den Grundkräften der Natur).

Die Materie ist im Raum eingebettet und die Newtonschen Bewegungsgesetze betreffen Systeme, die sich im Raum Bewegen.
Es ist nun selbstverständlich, dass die Bewegungsgesetze Newtons, (Trägheitsprinzip und Beschleunigungsprinzip), nur unter der Voraussetzung gelten können, dass der Raum keine physikalischen Eigenschaften besitzt, welche den dynamischen Zustand von Körpern beeinflussen.
An diese Voraussetzung hat Newton offensichtlich gedacht und sie bei der Definition des Raumes festgelegt.

Nach Newton ist der Raum, absolut, unbewegt und unveränderlich, d. h. er bleibt unbeeinflusst von den physikalischen Vorgängen, die sich in ihm abspielen. Er selbst kann auch nicht die in ihm abspielenden Vorgänge beeinflussen, das heißt er steht zu keiner Beziehung zu den Gegenständen, die sich in ihm befinden, so kann er auch nicht den dynamischen Zustand von Körpern beeinflussen.

Die Newtonschen Bewegungsgesetze sind also viel mehr eine Forderung des Newtonschen Raumes und keine selbständige Axiome. Das zu diesen Gesetzen erforderliche Axiom, ist die These Newtons über den Raum.

Newton definiert den Raum als eine absolute, (singuläre, Elementare), unbewegte, dreidimensionale Realität, die über gewisse physikalische Eigenschaften verfügt.
Über ihn äußert er sich in der „Principia“ wie folgt, (deutsche Übersetzung, herausgegeben von Prof. Dr, Ph. Wolfers, R. Oppenheim, Berlin 1872):

„Der absolute Raum bleibt vermöge seiner Natur und ohne Beziehung auf einen äußeren Gegenstand stets gleich und unbeweglich“, und das Relativitätsprinzip formuliert er folgendermaßen:

„Die Bewegungen von Körpern in einem gegebenen Raum sind untereinander die gleichen, ob sich der Raum in Ruhe befindet oder ob er sich konstant auf einer geraden Linie bewegt“.

Nach Newton bleibt der absolute Raum, diese elementare immaterielle Realität, „vermöge seiner Natur stets gleich und unbeweglich“.
Der Raum des Relativitätsprinzips, der sich „ konstant auf einer geraden Linie bewegt“, kann selbstverständlich kein Widerspruch zum „stets gleich und unbeweglich“ bleibenden Raum seine Definition des Raumes darstellen. Eine solche Unaufmerksamkeit hätte sich Newton niemals erlaubt.
Dieser Raum, so wie wir schon aus der Beschreibung des Relativitätsprinzips vom Galileo Galilei entnehmen können, ist der in ein geschlossenes System befindlicher Raum, (Unterdeck eines Schiefes, oder später ein geschlossener Waggon), der sich zwar unbewegt bleibt, zusammen jedoch mit der dort vorhandenen Luft und allen anderen Gegenständen, die sich dort befinden, die Bewegungen des Systems relativ zum äußeren Raum folgen muss.

Der absolute Raum ist also, nach der Newtonschen Definition, die dreidimensionale, unbewegte, immaterielle, Realität in der sich die Materie eingebettet ist und bildet den Rahmen in dem sich alle Ereignisse stattfinden ohne jedoch an die Gestaltung dieser

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Ereignisse teilzunehmen.
Diese Realität ist zwar von Natur aus unbewegt und unveränderlich, wenn sie aber in einem geschlossenen System befindet, obwohl sie immateriell, muss sie die Bewegungen des Systems folgen.

Newton spricht in der Principia auch über einen relativen Raum, der selbstverständlich nicht als eine besondere Realität verstanden werden darf. Er schreibt:
Der relative Raum ist ein Maass oder ein beweglicher Theil des erstern, welcher von unsern Sinne, durch seine Lage gegen andere Körper bezeichnet und gewöhnlich für den unbewegten Raum genommen wird, z. B. ein Theil des Raumes innerhalb der Erdoberfläche, ein Theil der Atmosphäre, ein Theil des Himmels, bestimmt durch seine Lage gegen die Erde.
Der absolute und relative Raum sind dasselbe an Art und Größe, aber sie bleiben es nicht immer an Zahl“.
Als Relativen Raum bezeichnet also Newton ein Teil des unbewegten absoluten Raumes, der sich in einem System eingeschlossen ist und seine Bewegungen folgen muss, (ein Teil des Raumes innerhalb der Erdoberfläche), oder die ständig wechselnde Gegend des Absoluten Raumes, die ein bewegtes System begegnet, (ein Teil der Atmosphäre, ein Teil des Himmels, bestimmt durch seine Lage gegen die Erde).

Bei der Definition des absoluten und relativen Ortes schreibt er wiederum: „In einem segelnden Schiffe ist der relative Ort eines Körpers die Gegend des Schiffes, in welcher der letztere sich befindet, oder derjenige Theil des ganzen innen Raumes, welcher der Körper ausfüllt und welcher daher gleichzeitig mit dem Schiffe fortbewegt wird“.

Durch die Definition des Raumes, die Formulierung des Relativitätsprinzips, oder die Definition des relativen Raumes und des relativen Ortes, lässt Newton keinen Zweifel daran, dass er den Raum als eine absolute, unbewegte, immaterielle Realität versteht, welche die Eigenschaft besitzt, wenn sie sich in einem geschlossenen System befindet, die Bewegungen dieses Systems zu folgen.

Die Newtonsche These über die Existenz eines absoluten, unbewegten Raumes hat der Österreichische Physiker Ernst Mach zu widersprechen versucht.
Die Machsche These, durch welche er den absoluten Newtonschen Raum als Realität zu widersprechen versuchte, wurde später als „Machsches Prinzip“ bezeichnet.

Die Bewegung eines Körpers findet nach Newton relativ zu der absoluten und unbewegten Realität „Raum“ statt, (Eimerexperiment).
Ernst Mach, so wie Leibnitz, lehnt die Existenz des Raumes als Realität ab und behauptet, dass die Bewegungen von Körpern nur auf andere Körper des Universums bezogen werden können.
Der Raum wird erst durch die in ihm liegende Materie bestimmt und kann keine Realität sein, welche über bestimmte physikalische Eigenschaften verfügt. Auch die Zeit ist nach dem Machschen Prinzip keine Realität.

Heute ist es jedoch allgemein anerkannt, dass sowohl der Raum als auch die Zeit Realitäten sein müssen, da sie nach der Urknalltheorie zusammen mit der Materie entstanden sind, und etwas Entstandenes nur etwas Reales sein kann.
Der Unterschied zwischen den Realitäten Materie, Raum, und Zeit, kann nur die immaterielle Natur des Raumes und der Zeit sein.
Die immaterielle Natur einer Realität darf uns aber auch nicht als befremdlich erscheinen. Auch die Energie ist immaterieller Natur, und in der Kernphysik erscheinen viele masselose, d.h. immaterielle Teilchen.

Realität in den Naturwissenschaften ist das, was der wissenschaftlichen Betrachtung und Erforschung zugänglich ist, also etwas das Dimensionen behaftet ist und über physikalische

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Eigenschaften verfügt, sonst wäre es der wissenschaftlichen Erforschung nicht zugänglich.
Wissenschaftliche Erforschung einer Realität bedeutet Erforschung ihrer physikalischen Eigenschaften und Wirkungen.

Die Fähigkeit des absoluten Raumes, unveränderlich und unbewegt zu bleiben und als Inhalt eines geschlossenen Systems die Bewegungen des Systems folgen zu müssen, sind und müssen als Eigenschaften dieser Realität betrachtet werden.
Der Raum ist also für Newton eine immaterielle, dreidimensionale, absolute Realität, die gewisse physikalische Eigenschaften besitzt.
Das was diese Realität nicht kann ist den dynamischen Zustand und generell das Verhalten der in ihm eingebetteten Materie zu beeinflussen, (Trägheitsprinzip, Beschleunigungsprinzip), und da er absolut (elementar) ist bleibt er stets gleich, d. h. im Gegensatz zur Materie, die etwas aus mehreren verschiedenartigen Teilchen Zusammengesetztes ist, unterliegt er nicht der Veränderung.

Die klassische Auffassung über die Beziehung des Raumes mit der Materie, wurde teilweise von der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie widerlegt.
Der Raum, genauer gesagt die Raumzeit ist eine vierdimensionale immaterielle Realität, die im Gegensatz zur Newtonschen These, doch von den physikalischen Vorgängen, die sich in ihr abspielen, beeinflusst wird.
Ihr Zustand kann doch verändert werden, (Krümmung der Raumzeit, Längenkontraktion, Gravitationswellen), und ihrerseits, aufgrund ihrer Krümmung, das Phänomen der Gravitation als Scheinkraft erklären lässt, sie beeinflusst also den Zustand der Materie. Diese vierdimensionale Realität wird in der Physik als „Raumzeitkontinuum“ bezeichnet.

Ursache physikalischer Phänomene und Vorgänge sind die Eigenschaften der Materie und Materie kann etwas anderes beeinflussen, nur wenn auch dieses Etwas physikalische Eigenschaften besitzt, die sich in Wechselwirkung mit den Eigenschaften der Materie befinden.
Die Raumzeit, dieses immaterielle vierdimensionale Raumzeitkontinuum, muss also zusätzlich zu den Eigenschaften, die vom Newton beschrieben wurden, auch weitere physikalische Eigenschaften besitzen, durch welche sie sich doch in Wechselwirkung mit der in ihm eingebetteten Materie befindet.
Im Gegensatz zur Newtonschen These wird also durch die Relativitätstheorie gezeigt, dass die Raumzeit sich mit der Materie und jeder Form von Energie in Wechselwirkung befindet, und diese beiden Realitäten sich gegenseitig beeinflussen.
Das was sie weiterhin nicht kann ist den dynamischen Zustand von Körpern zu beeinflussen, d. h. obwohl die Raumzeit sich mit der in ihr eingebetteten Materie in Wechselwirkung befindet, die Bewegung von Körpern wird von dieser Wechselwirkung nicht beeinflusst.

Nach der Relativitätstheorie befindet sich also die Raumzeit zu einer selektiven Wechselwirkung mit der Materie, d. h. manche physikalische Phänomene finden aufgrund einer Wechselwirkung der Realitäten Materie und Raumzeit statt, während andere von dieser Wechselwirkung vollständig unbeeinflusst bleiben.
Die Newtonschen Bewegungsgesetze beispielsweise, die für die Relativitätstheorie eine zentrale Rolle spielen, (Relativitätsprinzip, Äquivalenzprinzip), gelten nur unter der Voraussetzung, dass der dynamische Zustand der Materie in keiner Weise von der Raumzeit beeinflusst werden kann.

Die Relativitätstheorie widerlegt zwar teilweise die Newtonsche Auffassung über die Beziehung des Raumes mit der Materie, sie erklärt aber nicht seine physikalischen Eigenschaften, die für seine selektive Wechselwirkung mit der Materie verantwortlich sind, und gibt genauso wie die klassische Physik, keine Antwort auf seine Identität.
Nach wie vor ist der Raum eine mangelhaft definierte absolute Realität, die wie bei der klassischen Auffassung, gewisse physikalische Eigenschaften besitzt.

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Eine Realität, etwas das der Wissenschaftlichen Untersuchung zugänglich sein soll, muss aber etwas sein, das diese Eigenschaften trägt.
Träger der Eigenschaften der Materie sind die Subatomaren Teilchen aus denen sie zusammengebaut ist. Was ist der absolute Raum, und welcher ist der Träger seiner Eigenschaften.

Die Materie ist aus subatomaren Teilchen zusammengesetzt, die nach dem Urknall entstanden sind, und die Masse ist eine Energieform.
Zusammen mit der Materie ist auch der Raum entstanden. Aus was ist er gebildet, oder zusammengesetzt? Gibt es ein Zusammenhang zwischen Raum und Energie?

Das was den Raum charakterisiert ist seine dreidimensionale Ausdehnung und die Isotropie, die Eigenschaft, dass kein bevorzugter Punkt im Raum existiert. Sind die drei Raumdimensionen vorgegeben oder nicht, und warum ist er Isotrop?

Können die drei Raumdimensionen überhaupt vorgegeben sein, oder sind sie eine physikalische Eigenschaft des Raumes und müssen zusammen mit dem Raum entstehen, da er nach heutiger Auffassung nicht vorgegeben ist?
Wenn die Raumdimensionen doch vorgegeben sind, was ist das, das sich in den vorhandenen drei Dimensionen ausbreitet und den Raum schafft?
Existieren die drei Dimensionen dort wo kein Raum existiert, oder gerade die drei Dimensionen sind der Raum? Wenn ja, aus was sind sie zusammengesetzt?
Und abgesehen davon ob die Raumdimensionen vorgegeben sind oder nicht, welche physikalische Prozesse, und welche Eigenschaften des Raumes und der Materie sind für die Wechselwirkung zwischen gleichförmig bewegte Systeme und Raumzeit verantwortlich. Was bewirkt die Längenkontraktion und die Zeitdilatation?

Die Raumzeit wird durch jede Form von Energie, wie etwa Masse, Strahlung oder Druck gekrümmt. Was ist nun dieses vierdimensionale Raumzeitkontinuum das, so wie ein Stück Gummi, ausgedehnt, zusammengezogen, und gekrümmt werden kann?
Welcher Zusammenhang gibt es zwischen Raumzeit und Energie? Aus welcher Wechselwirkung zwischen Raumzeit und Energie wird die Raumzeit gekrümmt?

Welche ist die Identität der Zeit? Nach Newton ist die Zeit, neben Materie und Raum, eine weitere Realität. Sie ist eine eindimensionale physikalische Größe, fließt überall gleichmäßig, und steht zu keiner Beziehung weder zur Materie noch zum Raum.

(Als physikalische Größe wollen wir etwas Elementares, d. h. etwas immaterielles definieren, das quantitativ und qualitativ bestimmbar ist, d. h. etwas physikalisch Reales, dass aus Dimensionen behafteten Elementareinheiten besteht, die über gewisse physikalische Eigenschaften verfügen).

In der Relativitätstheorie entpuppt sich jedoch die Zeit als relativ, und ihr Ablauf wird durch die Anwesenheit von Masse beeinflusst, sie steht also doch in Beziehung zu Materie und Raum.

Ist aber die Zeit in der Tat eine Eindimensionale physikalische Größe, also eine elementare Realität, oder der eindeutige Ablauf physikalischer Vorgänge, wird von unser Gehirn als Zeit empfunden?
Die Zeit wird durch periodisch wiederholte Vorgänge angegeben. Das Ticken einer Uhr gibt die Dauer der Schritte einer unumkehrbaren fortschreitenden Dimension an, oder, die aus Entropie Gründen, unumkehrbaren periodischen Sprünge des Sekundenanzeigers werden als Einheiten einer physikalischen Größe gehalten? (Über die Identität der Entropie im Kapitel über die Thermodynamik).

Wird der eindeutige Ablauf physikalischer Ereignisse, also die nacheinander folgenden

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unumkehrbaren Schritte eines physikalischen Vorgangs, als Zeit empfunden, dann ist die Zeit keine Realität und kann keine Dimension sein.
Wird dagegen durch periodisch wiederholte Vorgänge das Fortschreiten der physikalischen Größe „Zeit“ angegeben, dann ist sie tatsächlich eine eindimensionale Realität. Welche ist die Identität dieser Realität?

Wenn die Zeit in der Tat eine der vier Dimensionen der Raumzeit ist, entsteht sie durch das unaufhaltsame Zusammenfügen eindimensionaler Zeiteinheiten?
Sind diese Zeiteinheiten beim Urknall entstanden, so wie die subatomaren Teilchen der Materie, und seitdem sind sie vorhanden, oder entstehen sie irgendwie unaufhaltsam nacheinander?
Bleibt die Vergangenheit als Dimension erhalten, oder verschwindet sie sobald die Gegenwart eingetroffen ist?
Existiert die Zukunft als eindimensionale Realität oder nur als Möglichkeit, da sie nie erreicht werden kann?
Durch die Sekunde wird die Dauer eines physikalischen Ereignisses angegeben. Kann die Dauer einer Sekunde, also die Dauer dieses physikalischen Ereignisses als die eindimensionale Einheit einer physikalischen Größe angenommen werden?

Nach der Urknalltheorie, ist zwar Raum, Zeit und Materie gemeinsam aus einem in einem Punkt geschrumpften, nicht beschreibbaren ursprünglichen Zustand des Universums, (Singularität), entstanden. Eine Antwort jedoch auf die Frage nach der Identität des Raumes und der Zeit wird auch von dieser Theorie nicht geliefert.

Alle diese und weitere Fragen werden von der Relativitätstheorie nicht beantwortet. Sollte nicht die Antwort auf diese Fragen Bestandteil der Theorie sein, die solche Aussagen über Raum und Zeit macht?
Nun aber, unabhängig von diesen Fragen, kann es aus einer vorsichtigen Überprüfung der Formulierung des Newtonschen und des vom Einstein erweiterten Relativitätsprinzips festgestellt werden, dass das Fundament der Relativitätstheorie nicht vollständig geklärt ist.

Eckpfeiler der Relativitätstheorie sind hauptsächlich Schlussfolgerungen, die aus den Newtonschen Gesetzen, d. h. aus dem Newtonschen Axiom über den Raum, gezogen werden.
Für die spezielle Relativitätstheorie sind das erweiterte Relativitätsprinzip und das Postulat der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit. Für die Allgemeine, das vom Einstein verallgemeinerte Äquivalenzprinzip, und als Folge davon das allgemeine Relativitätsprinzip.

Wir wollen nun die Grundsätze der Relativitätstheorie überprüfen, und befassen wir uns zuerst mit dem erweiterten Relativitätsprinzip.
Für die spezielle Relativitätstheorie ist die Newtonsche Formulierung des Relativitätsprinzips nicht ausreichend klar definiert.
Um dieses uns allen aus Erfahrung bekannte und unangefochtene Prinzip zu verinnerlichen wiederholen wir die Newtonsche Formulierung:

„Die Bewegungen von Körpern in einem gegebenen Raum sind untereinander die gleichen, ob sich der Raum in Ruhe befindet oder ob er sich konstant auf einer geraden Linie Bewegt“.

Newton stellt mit dieser Formulierung einfach fest, dass die Bewegungsgesetze im eingeschlossenen Raum eines geschlossenen Systems, sowohl bei der Ruhe als auch bei der gleichförmigen Bewegung des Systems die gleichen bleiben und weder vergleicht noch bewertet er verschiedene relativ zueinander in gleichförmiger Translationsbewegung befindliche Systeme, aufgrund dieser Feststellung.
Newton beschreibt letztendlich mit dieser Formulierung ein uns allen bekanntes physikalisches Phänomen.
Erst Einstein übernimmt die Newtonsche Formulierung und ändert sie so, dass durch diese

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umgestaltete Form ein klar definiertes physikalisches Prinzip geschaffen wird, das zugleich die eine der Grundsätze der speziellen Relativitätstheorie bildet. Er schreibt:

„Die Gesetze, nach denen sich die Zustände der physikalischen Systeme ändern, sind unabhängig davon, auf welches von zwei relativ zueinander, in gleichförmiger Translationsbewegung befindlichen Koordinatensystemen diese Zustandsänderungen bezogen werden“.

Bei dieser Formulierung wird die Gleichberechtigung und Transformationsfähigkeit von allen Koordinaten- oder Bezugsysteme, die sich relativ zueinander in gleichförmiger Translationsbewegung befinden, vorausgesetzt, etwas das aus der Newtonschen Formulierung nicht zu erkennen ist. Diese Formulierung wurde später als „Erweitertes Relativitätsprinzip“ bezeichnet.

Aus der Newtonschen Formulierung kann nur die Schlussfolgerung gezogen werden, dass es nicht möglich ist durch irgendein Experiment der Kinematik, das im eingeschlossenen Raum eines geschlossenen Systems durchgeführt wird, zu entscheiden, ob sich das geschlossene System ruht oder gleichförmig bewegt.

Gerade auf diese Schlussfolgerung und die Folgen des Trägheitsprinzips, also die These Newtons über den Raum, stützt sich nun Einstein und als Folge davon formuliert er das erweiterte Relativitätsprinzip.
Direkte Folge dieser Formulierung ist dann die Gleichberechtigung und Transformationsfähigkeit aller gleichförmig bewegten Systeme.

Auch die klassische Physik bewertet alle gleichförmig bewegte Systeme als Transformationsfähig, (Galilei – Transformation), allerdings indirekt, ohne die klare Aussage eines physikalischen Prinzips, so wie das erweiterte Relativitätsprinzip Einsteins.
Das Relativitätsprinzip bekommt also, streng genommen, erst durch die Einsteinische Formulierung den Status eines physikalischen Prinzips. Die Newtonsche Formulierung dagegen stellt bloß die Feststellung eines physikalischen Phänomens dar.

(Transformation in der Physik bedeutet, dass physikalische Aussagen von einem ruhenden oder gleichförmig bewegten System, (Inertialsystem), in ein anderes ruhendes oder gleichförmig bewegtes System umgerechnet werden können, also gerade das, was die Einsteinische Formulierung des Relativitätsprinzips sagen will).

Diese umgestaltete Form des Relativitätsprinzips ist von entscheidender Bedeutung, da sie das Herz der speziellen Relativitätstheorie bildet.
Erst die Gleichberechtigung von allen relativ zueinander in gleichförmiger Translationsbewegung befindlichen Systemen macht diese Systeme Transformationsfähig, und in Zusammenhang mit dem Postulat der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit führt zu der Relativität der Gleichzeitigkeit und zur direkten Ableitung der Lorenz – Transformation.

Nun aber unabhängig davon, ob es nicht möglich ist durch Experimente, die sich im eingeschlossenen Raum eines gleichförmig bewegten geschlossenen Systems durchgeführt werden, zu entscheiden, ob sich das geschlossene System ruht oder gleichförmig bewegt, der dynamische Zustand eines ruhenden Systems ist verschieden vom dynamischen Zustand der gleichförmigen Bewegung desselben Systems, und verschiedene gleichförmig bewegte Systeme befinden sich ebenfalls in verschiedenen dynamischen Zuständen.
Dürfen solche Systeme trotzdem als gleichberechtigt zueinander und sogar Transformationsfähig behandelt werden? Ist die Durchführung von Transformationen verschiedener ruhender oder gleichförmig bewegter Systeme physikalisch korrekt und erlaubt?

Die Physik, sowohl die klassische als auch die Moderne, überwindet ohne Bedenken diese

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Frage, und behandelt alle ruhende, oder gleichförmig bewegte Systeme, (Inerzialsysteme genannt), als gleichberechtigt zueinander und somit auch als Transformationsfähig, und stützt sich für diese Annahme auf das Trägheitsprinzip und seine Folgen, also auf die Newtonsche These über den Raum, und auf das physikalische Phänomen, das schon von Galilei beschrieben, und von Newton in einem Satz definiert und als Relativitätsprinzip bekannt wurde.

Vergleichen wir jedoch die beiden Formulierungen des Relativitätsprinzips miteinander, stellen wir manche schwerwiegende Unterschiede fest.

So wie wir wiederholt betont haben, die Newtonsche Formulierung des Relativitätsprinzips besagt, dass im eingeschlossenen Raum eines geschlossenen Systems, die Bewegungsgesetze sowohl bei der Ruhe als auch bei der gleichförmigen Geschwindigkeit des Systems unverändert bleiben, und jeder Zugreisende kann dieses Phänomen nur bestätigen.

Einstein übernimmt diese Formulierung, gestaltet sie um, und bei dieser Umgestaltung überschreitet sie in zweierlei Hinsicht.
Erstens, ersetzt er den ruhenden oder gleichförmig bewegten Raum der Newtonschen Formulierung, durch ruhende oder gleichförmig bewegte Koordinatensysteme.
„Koordinaten- oder Bezugsysteme sind Systeme von materiellen Körpern, ausgestattet mit Mechanismen, (Maßstäben und Uhren), mit deren Hilfe die Koordinaten anderer Körper zu einem Zeitpunkt relativ zu den Maßstäben angegeben werden können“, so die Einsteinische Formulierung.

Zweitens, nimmt er an, dass im eingeschlossenen Raum eines ruhenden oder gleichförmig bewegten geschlossenen Systems nicht nur die Bewegungsgesetze, sondern alle Naturgesetze unverändert bleiben, und drittens, überwindet er die Newtonsche Einschränkung des ruhenden oder gleichförmig bewegten Raumes, also eines geschlossenen Systems, und nimmt an, sowie auch die klassische Physik, dass bei allen ruhenden oder gleichförmig bewegten Systemen die Naturgesetze gleich bleiben, und als zwingende Folge davon, dass alle ruhende oder gleichförmig bewegte Systeme gleichberechtigt und somit auch Transformationsfähig sind.

Das Ersetzen des ruhenden oder gleichförmig bewegten Raumes durch ruhende oder gleichförmig bewegte Systeme, ist einerseits notwendig, weil der absolute und unbewegte Newtonsche Raum nur als Inhalt eines geschlossenen materiellen Systems die Bewegung des Systems folgen kann, andererseits kann es aber zu Missverständnisse führen, da die Realität Raum, welche bei der Newtonschen Formulierung eine zentrale Rolle spielt, in der vom Einstein umgestalteten Form des Relativitätsprinzips einfach verschwindet.

Systeme können nämlich geschlossen (ein geschlossener Waggon), oder offen (ein offener – Wandloser Waggon) sein. Bei offenen Systemen kann kein Raum die Bewegungen des Systems folgen.
Bleiben auch bei ruhende oder gleichförmig bewegte offene Systeme die Naturgesetze gleich?
Oder anders ausgedrückt: Aus Erfahrung wissen wir, dass alle Experimente, die sich im eingeschlossenen Raum eines geschlossenen Waggons durchgeführt werden, sowohl bei der Ruhe als auch bei der gleichförmigen Bewegung des Waggons, gleich ausfallen.
Fallen alle diese Experimente gleich aus, auch wenn sie auf dem flachen offenen Dachboden desselben Waggons durchgeführt werden?
Bilden der Waggon und die Gegenstände, die sich in seinem eingeschlossenen Raum befinden, ein einheitliches System, oder zwei zueinander verschiedene Systeme? Sind die Systeme geschlossener Waggon und eine Kugel, die sich auf dem Boden des Waggons ruht gleichberechtigt?

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Die Newtonsche Formulierung des Relativitätsprinzips umfasst jedenfalls offene Systeme nicht, und lässt auch die Frage unbeantwortet, ob der Waggon und die Gegenstände, die sich im eingeschlossenen Raum dieses Waggons befinden, ein einheitliches System, oder zwei unterschiedliche Systeme bilden. Viel weniger beantwortet es auch die Frage ob diese Systeme gleichberechtigt zueinander sind oder nicht.
(Um Missverständnisse zu vermeiden müssen wir hier erwähnen, dass die Experimente auf die offenen Systeme zwar auf die Erdoberfläche aber im Luftleeren Raum durchgeführt werden).

Die erste Überschreitung des Newtonschen Relativitätsprinzips, also die Annahme, dass im eingeschlossenen Raum eines ruhenden oder gleichförmig bewegten geschlossenen Systems nicht nur die Bewegungsgesetze, sondern alle Naturgesetze gleich bleiben, muss bedenkenlos akzeptiert werden, da sowohl die Materie als auch der Raum Bestandteile der Natur sind, und wir müssen zugeben, dass alles was in der Natur existiert, materielles oder immaterielles, und alle physikalischen Phänomene ausnahmslos, den Naturgegebenheiten unterliegen müssen.

Da die gesamte Natur aus diesen beiden Realitäten und der Zeit besteht, also den drei Realitäten, welche ihre Existenz an den Urknall, d. h. an eine gemeinsame Ursache haben, muss sie eine Einheit bilden, die auch nur einheitlich funktionieren kann.
Einheitliche Natur bedeutet, dass die drei Realitäten, Materie, Raum, und Zeit, überall gleich sein müssen, und einheitliche Funktionsweise der Natur bedeutet, dass die Naturgesetze überall gleich sind und gleich gelten, und wenn in einem Bereich der Natur, d. h. in einem System, ein Naturgesetz Gültigkeit geniest, müssen auch alle anderen Naturgesetze gelten.
Gegen die erste Überschreitung des Newtonschen Relativitätsprinzips ist also nichts Ernsthaftes entgegenzusetzen.

Verdächtigt bleibt allerdings die weitere Annahme, nämlich die Gleichberechtigung von geschlossene und offene gleichförmig bewegte Systeme. Hier wird offensichtlich das Newtonsche Relativitätsprinzip ein zweites mall überschritten, sowohl von der Modernen als auch von der klassischen Physik.

Die theoretische Physik kann die Gleichberechtigung von geschlossene und offene gleichförmig bewegte Systeme nur durch die These Newtons, dass der Raum zu keine Beziehung zu Materie steht und den dynamischen Zustand der Materie nicht beeinflussen kann, verteidigen.
Befindet sich dagegen der Raum in Wechselwirkung mit der Materie, d. h. kann er den dynamischen Zustand der Materie doch beeinflussen, dann können geschlossene und offene gleichförmig bewegte Systeme keinesfalls gleichberechtigt sein, so wie wir gleich weiter unten feststellen werden.

Bei der Formulierung des erweiterten Relativitätsprinzips muss also Einstein die These Newtons über die Beziehung des Raumes mit der Materie bedenkenlos akzeptiert haben, obwohl er sich durch die spezielle und insbesondere die allgemeine Relativitätstheorie zu gegenteiligen Schlussfolgerungen gekommen ist, (Zeitdilatation, Längenkontraktion, Krümmung der Raumzeit, Gravitationswellen).

Die These Newtons über die Beziehung des Raumes mit der Materie ist jedoch nur ein abstraktes - willkürliches Axiom, das eigentlich sein Relativitätsprinzip Widerspricht.
Nach Newton muss der in ein geschlossenes System befindlicher Raum die Bewegungen des geschlossenen Systems folgen, d. h. dieser Raum ist von den Wänden, Dach und Boden des geschlossenen Systems vom übrigen Raum abgetrennt, und muss die Bewegungen des geschlossenen Systems folgen, so wie alle materielle Gegenstände, die sich dort befinden.
Dieser Raum kann vom übrigen Raum abgetrennt werden und die Bewegungen des geschlossenen Systems folgen, nur wenn er eine Realität ist, die sich mit den Wänden, Dach

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und Boden des Systems, d. h. mit der Materie, in Wechselwirkung befindet, so wie die Luft und alle Gegenstände, die sich im eingeschlossenen Bereich des bewegten Systems liegen.
Der Raum ist jedoch nach Newton eine Realität, die per Definition zu keiner Beziehung zur Materie steht.

Der Widerspruch des Relativitätsprinzips Newtons zu seiner Definition des Raumes ist also offensichtlich.
Hat Newton diesen Widerspruch erkannt? Wenn ja dann müssen wir annehmen, dass er eine selektive Wechselwirkung des Raumes mit der in ihm eingebetteten Materie in Kauf genommen hat, d. h. eine nicht einheitliche Funktionsweise der Natur.

Nun aber unabhängig von diesem Wiederspruch, können wir annehmen, ohne eine experimentell gewonnene Gewissheit zu verletzen, dass der Raum ein physikalisches System ist, das sich mit der Materie in Wechselwirkung befindet, und die im Raum eingebettete Materie ihn bloß verdrängt aber nicht in Bewegung setzen kann. Das heißt der Raum ist ein ruhendes – unbewegtes, einheitliches dreidimensionales immaterielles physikalisches System, das sich über physikalische Eigenschaften verfügt, und aufgrund dieser Eigenschaften mit der in ihm eingebetteten Materie in Wechselwirkung Befindet und alle physikalische Phänomene ohne Ausnahme, d. h. auch die Bewegungen von Körpern, gestaltet.

Dieses System dürfen wir selbstverständlich in keiner Weise mit dem früher viel diskutierten Äther und seinen hypothetischen Eigenschaften verwechseln.

Wir sind gleichberechtigt wie Newton, eine solche Annahme zu machen, da die Newtonsche These, dass der Raum zu keiner Beziehung zur Materie steht und den dynamischen Zustand von Körpern nicht beeinflussen kann, nur ein abstraktes Axiom ist, das niemals experimentell überprüft wurde.

Hier hätte ein etwas unkonzentrierter Leser behaupten können, dass die Relativitätstheorie die Wechselwirkung der Raumzeit mit der Materie doch bestätigt, und die Newtonsche These über den Raum schon längst ihre Gültigkeit verloren hat.
Eine solche Behauptung scheint zwar logisch und berechtigt zu sein, ist aber unbedacht. Die Relativitätstheorie zweifelt nicht an die Newtonsche These, dass der Raum zu keine Beziehung zu Materie steht.
Sie stützt sich dagegen auf diese These (Trägheitsprinzip, erweitertes Relativitätsprinzip, Äquivalenzprinzip) und erst danach kommt zu der Schlussfolgerung, dass Raumzeit und Materie sich doch in Wechselwirkung zueinander befinden müssen.
Wenn dies aber nicht als ein starker Widerspruch der Schlussfolgerungen der Relativitätstheorie zu ihre Grundsätze verstanden werden darf, dann müssen wir zugeben, dass Einstein, wahrscheinlich unbewusst, so wie Newton nur eine selektive und keine einheitliche Funktionsweise der Natur anerkennt.

Unter der Annahme einer Wechselwirkung des Raumes mit der Materie und einer einheitlichen Funktionsweise der Natur, wird der Unterschied zwischen geschlossene und offene ruhende oder gleichförmig bewegte Systeme gleich ersichtlich.

Eine Wechselwirkung zwischen zwei Systeme findet nur dann statt, wenn sie sich in Beziehung zueinander stehen. Diese Beziehung bedeutet ein wechselseitiges Beeinflussen und aus der Beziehung wird ein Zusammenhang.

Nehmen wir an, dass Materie und Raum in Beziehung zueinander stehen, d. h. sich miteinander in Wechselwirkung befinden, dann bildet der Raum das eine System und das zweite das im Raum eingebettete materielle Gegenstand.
Bleibt der Zustand beider Systeme unverändert, müssen auch alle physikalischen Erscheinungen aus der Wechselwirkung dieser Systeme unverändert bleiben.

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Eine Änderung der physikalischen Erscheinungen aus der Wechselwirkung der beiden Systeme kann nur dann eintreten, wenn der Zustand zumindest des einen aus den beiden Systemen geändert wurde.

Die immaterielle Natur des Raumes darf seine Wechselwirkung mit der Materie nicht als unreal erscheinen lassen. Die Quantentheoretische Beschreibung der Bildung und Stabilität des Atomkerns, und die Erklärungsversuche der Quantenphysik den Mechanismus der Naturkräfte zu verstehen, setzt eine solche Wechselwirkung voraus.

Betrachten wir jetzt einen geschlossenen Waggon und eine starre Kugel, die sich auf seine reibungsarme Plattform befindet.



Beim geschlossenen Waggon und der Kugel handelt es sich um zwei unterschiedliche Systeme

Die klassische Physik unterscheidet nicht zwischen den Systemen Waggon und Kugel. Sie betrachtet diese beiden Systeme als ein einheitliches System, obwohl der dynamische Zustand der Kugel unabhängig vom dynamischen Zustand des Waggons geändert werden kann.
Die Tatsache jedoch, dass diese Systeme unterschiedlich zueinander sind wird noch offensichtlicher, wenn wir eine Wechselwirkung zwischen Materie und physikalisches System Raum annehmen.

Der Waggon ist im unbewegten äußeren Raum eingebettet und kann relativ zu den Schienen, das heißt relativ zum äußeren Raum bewegt werden.
Die Kugel jedoch ist in den im Waggon eingeschlossenen Raum eingebettet, der von den Wänden des Waggons vom äußeren Raum abgetrennt ist. Ihr Zustand kann nur vom im Waggon eingeschlossenen und nicht vom äußeren Raum beeinflusst werden.
Sie muss zusammen mit dem eingeschlossenen Raum die Bewegungen des Waggons folgen, und kann zusätzlich, unabhängig vom dynamischen Zustand des Waggons, relativ zu den Wänden des Waggons, d. h. relativ zum inneren Raum bewegt werden.

Waggon und Kugel bilden eindeutig zwei unterschiedliche Systeme. Bewegt sich das System Waggon gleichförmig relativ zum äußeren Raum, muss sowohl der eingeschlossene Raum als auch die Kugel seine Bewegung folgen.
Zwischen den Systemen Waggon und äußerer Raum ist eine Änderung eingetreten. Der Waggon bewegt sich relativ zum unbewegten äußeren Raum, sein dynamischer Zustand ist geändert worden.
Zwischen den Systemen jedoch Kugel und eingeschlossener Raum ist keine Änderung eingetreten. Der eingeschlossene Raum und die Kugel folgen einfach die Bewegung des Wagons. Sie bleiben relativ zu den Wänden des Wagons und relativ zueinander in Ruhe.

Der Zustand der beiden Systeme, Kugel und eingeschlossener Raum bleibt derselbe sowohl bei der Ruhe des Waggons, als auch bei seiner gleichförmigen Geschwindigkeit.
Alle Experimente, die sich mit der Kugel durchgeführt werden, müssen sowohl bei der Ruhe des Waggons als auch bei seiner gleichförmigen Bewegung gleich ausfallen.

Um die zueinander unterschiedlichen Systeme Waggon und Kugel zu unterscheiden, bezeichnen wir das System Waggon als Hauptsystem und das System Kugel als Subsystem.

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Nun betrachten wir, wiederum unter der Voraussetzung einer Wechselwirkung zwischen Materie und physikalisches System Raum, einen offenen – Wandlosen Waggon, und eine starre Kugel, die sich auf die Reibungsarme Plattform des Waggons befindet.


Auch beim offenen Waggon und der Kugel handelt es sich um zwei unterschiedliche Systeme

Auch hier handelt es sich um zwei unterschiedliche Systeme. Der Waggon kann sich nur relativ zu den Schienen, also relativ zum unbewegten Raum, bewegt werden.
Die Kugel befindet sich auf dem Waggon und muss seine Bewegung folgen. Sie kann jedoch, unabhängig vom dynamischen Zustand des Waggons, auch relativ zu seiner Plattform bewegt werden.
Der dynamische Zustand der Kugel kann also unabhängig vom dynamischen Zustand des Waggons geändert werden. Waggon und Kugel sind zweifellos zwei unterschiedliche Systeme.

Sowohl Waggon als auch Kugel bewegen sich relativ zum äußeren Raum. Solche Systeme haben wir als Hauptsysteme bezeichnet. Da sie aber unterschiedlich zueinander sind, bezeichnen wir das System Waggon als „Hauptsystem ersten Grades“, oder einfach „System ersten Grades“ und das System Kugel als „Hauptsystem zweiten Grades“, oder einfach „System zweiten Grades“.
Führt nun der offene Waggon eine gleichförmige Bewegung, muss auch die Kugel diese Bewegung folgen. Es ist eine Änderung im Zustand beider Systeme eingetreten. Beide Systeme, (Waggon und Kugel), bewegen sich gleichförmig relativ zum unbewegten Raum.

Fallen nun Experimente, die mit der Kugel durchgeführt werden, sowohl bei der Ruhe als auch bei der gleichförmigen Bewegung des offenen Waggons gleich aus, obwohl eine Änderung auch im Zustand des Systems Kugel eingetreten ist?
Sind Systeme ersten Grades, Subsysteme und Systeme zweiten Grades gleichberechtigt? Nur wenn diese Systeme gleichberechtigt sind, kann das durch Einstein umgestaltete Relativitätsprinzip als physikalisch korrekt betrachtet werden.
Die Newtonsche Formulierung des Relativitätsprinzips beantwortet jedenfalls diese Frage nicht.
Erst durch das erweiterte Relativitätsprinzip wird die Gleichberechtigung zwischen Systeme ersten Grades, Subsysteme und Systeme zweiten Grades eingeführt.
Die Gleichberechtigung derselben Systeme in der klassischen Physik wird nur indirekt und ohne einen klaren Satz durchgesetzt.

Es ist nun offensichtlich, dass so wie das Trägheitsprinzip und das Beschleunigungsprinzip, auch die Gleichberechtigung von geschlossenen und offenen gleichförmig bewegten Systemen nur dann gelten kann, wenn der Raum den dynamischen Zustand der Materie nicht beeinflussen kann.

Bei der Beschleunigung von Systemen ersten Grades - (Waggon), entstehen auf ihnen Trägheitskräfte.
Auf Subsysteme oder Systeme zweiten Grades - (Kugel), entstehen und wirken gleiche Kräfte nur wenn sie auf das geschlossene oder offene System ersten Grades festgebunden sind, das heißt nur wenn sie Bestandteil des Systems ersten Grades bilden, und nicht relativ zu diesem System bewegt werden können.
Ist das Subsystem oder das System zweiten Grades - (Kugel) frei sind die Trägheitskräfte verschwunden. Auf ihnen wirken nur Gravitations- und keine weitere Kräfte und es scheint, dass sie die Bewegung des Systems ersten Grades nicht folgen, sie bleiben relativ zu einem festen Punkt

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auf den Schienen unbewegt auf der gleichen Stelle.

Bei der Beschleunigung ändern sich also die Naturgesetze auf das System ersten Grades. Auf das Subsystem, oder das System zweiten Grades scheint, dass die Naturgesetze die gleichen bleiben, d. h. der Zustand dieser Systeme ändert sich nicht. Dies behauptet auch die klassische Physik.

Ist die Entstehung von Trägheitskräften auf das beschleunigte System ersten Grades an die Trägheit seiner Masse zurückzuführen, die sich weigert ihren dynamischen Zustand zu ändern, oder müssen wir die Ursache der Entstehung dieser Kräfte an eine Wechselwirkung des beschleunigten Systems mit dem unbewegten Raum suchen?

Verharrt, bei der Beschleunigung des Systems ersten Grades, (Waggon), das Subsystem oder das System zweiten Grades (Kugel), wegen der Trägheit seiner Masse auf der gleichen Stelle relativ zu den Schienen und ihr Zustand bleibt unverändert, oder folgen sie die Bewegung des Waggons und gleichzeitig bewegen sie sich mit der gleichen Beschleunigung und in Entgegengesetzter Richtung relativ zur Plattform des Waggons, obwohl keine äußere Kraft aus einem anderen Körper auf ihnen wirkt, und nur aus diesem Grund bleiben sie relativ zu den Schienen auf der gleichen Stelle und Verschwinden die Trägheitskräfte, d. h. ihr Zustand ändert sich doch?

Die Frage ist nun nicht ob der Raum eine Realität mit gewissen physikalischen Eigenschaften ist oder nicht. Auch für Newton besitzt er physikalische Eigenschaften. Er ist absolut, unbewegt, Isotrop und er muss die Bewegungen eines geschlossenen Materiellen Systems folgen.
Die Frage ist ob, im Gegensatz zur Newtonschen These, der Raum den dynamischen Zustand, d. h. die Bewegung von Körpern beeinflussen kann oder nicht, oder anders ausgedrückt ob das Trägheitsprinzip und das Beschleunigungsprinzip den Naturgegebenheiten entspricht oder nicht.

Die physikalischen Eigenschaften charakterisieren materielle Gegenstände und Stoffe und Ursache ihrer gegenseitigen Wechselwirkung sind gerade diese Eigenschaften.
Der Raum ist eine Realität. Nach der Relativitätstheorie steht er doch in Beziehung, d. h. Wechselwirkung zur Materie und besitzt zusätzlich weitere, als die vom Newton zugeschriebene physikalische Eigenschaften.
Wenn die Natur einheitlich und widerspruchslos funktioniert, sollten nicht ausnahmslos alle physikalischen Vorgänge die gegenseitige Wechselwirkung dieser Eigenschaften und der Eigenschaften der Materie als Ursache haben?
Im Gegensatz zum Newtonschen Relativitätsprinzip, weder das Trägheitsprinzip noch das erweiterte Relativitätsprinzip, d. h. die vom Einstein eingeführte und von der klassischen Physik geduldete Gleichberechtigung von geschlossene und offene gleichförmig bewegte Systeme, basieren auf Erfahrung oder auf irgendwelche experimentelle Bestätigung.
Obwohl so viele und entscheidende Schlussfolgerungen für die gesamte theoretische Physik, aus der These Newtons über die Beziehung des Raumes mit der Materie gezogen werden, wurde bis heute kein Versuch unternommen diese These experimentell zu überprüfen.

Die Theoretische Physik unterscheidet zwischen gleichförmig bewegte und beschleunigte Systeme, und nicht zwischen Systeme ersten Grades, Systeme zweiten Grades, und Subsysteme.
Sie behandelt die gleichförmig bewegte Systeme, (Inertialsysteme), im Gegensatz zu den beschleunigten, als kräftefrei bewegte Systeme, und die beschleunigten als Systeme auf welche eine äußere Kraft wirken muss und entgegengesetzt gerichtete Kräfte, (Trägheitskräfte), entstehen, und erklärt die Kräftefreie Bewegung der Inertialsysteme sowie die Entstehung von Trägheitskräfte auf beschleunigte Systeme durch die Newtonsche These über die Beziehung des Raumes mit der Materie, d. h. durch die Trägheit der Masse.

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Die Trägheitskräfte werden zwar als Scheinkräfte bezeichnet, aber nur weil die These Newtons über den Raum bedenkenlos akzeptiert und niemals in Frage gestellt wurde, weil sie auf die Trägheit der Masse zurückgeführt werden und nicht auf eine Wechselwirkung des Raumes mit dem beschleunigten System.

Die Bewegung, ob gleichförmig oder beschleunigt, ist aber ein und dasselbe physikalische Phänomen. Die Newtonsche These über die Beziehung des Raumes mit der Materie, also die Annahme der Kräftefreien Bewegung von gleichförmig bewegte Systeme, ist ein willkürliches Axiom, das niemals experimentell überprüft wurde.
Die Entstehung von Trägheitskräften auf beschleunigte Systeme ist jedoch ein sehr bekanntes und unangefochtenes physikalisches Phänomen.

Wenn unsere Annahme der einheitlichen Funktionsweise der Natur zutrifft, sollten sich die Naturgesetze nicht sowohl bei beschleunigte als auch bei gleichförmig bewegte Systeme gleich gelten? d. h. sollte nicht auch auf gleichförmig bewegte Systeme eine äußere kraft wirken müssen und ähnliche wie die Trägheitskräfte auf ihnen entstehen?
Sind die entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung entstehende Kräfte, die auf gleichförmig bewegte Systeme auf die Erdoberfläche entstehen nur an die Reibung und den Luftwiderstand zurückzuführen, oder auch an eine Wechselwirkung des bewegten Systems mit seinem umgebenden Raum?

Einstein fordert zwar durch das allgemeine Relativitätsprinzip, dass die Naturgesetze bei allen Systemen gleich gelten.
Zu dieser Forderung stützt er sich allerdings nicht auf die Annahme einer einheitlichen Funktionsweise der Natur, sondern inspiriert vom schwachen Äquivalenzprinzip der klassischen Physik, das besagt, dass:

schwäre und träge Masse eines Körpers zwei äquivalente Größen sind“,

hat er das starke Äquivalenzprinzip formuliert, das besagt, dass:

durch kein Experiment festgestellt werden kann, ob man sich in Schwerelosigkeit fernab von Massen befindet, oder im freien Fall nahe einer Masse,

und als Folge davon formuliert er das allgemeine Relativitätsprinzip, ohne die Newtonschen Bewegungsgesetze in Frage zu stellen, folgendermaßen:

„Die Gesetze der Physik müssen so beschaffen sein, dass sie in Bezug auf beliebig bewegte Bezugssysteme gelten. (…) Die allgemeinen Naturgesetze sind durch Gleichungen auszudrücken, die für alle Koordinatensysteme gelten, d. h. die beliebigen Substitutionen gegenüber kovariant (allgemein kovariant) sind“.

Zu der Forderung Einsteins, dass die Naturgesetze in Bezug auf beliebig bewegte Systeme gleich gelten müssen, ist nichts entgegenzusetzen. Die Natur kann nur einheitlich funktionieren, und ihre Gesetze müssen bei allen Systemen, unabhängig ihrer Bewegungsart, gleich gelten.
Das allgemeine Relativitätsprinzip Einsteins setzt jedoch keinesfalls die Newtonschen Bewegungsgesetze in Frage, es setzt also nur eine selektive und keine einheitliche Funktionsweise der Natur voraus.

Kann nun dieses Prinzip, ohne die Newtonschen Bewegungsgesetze in Frage zu stellen, den Naturgegebenheiten entsprechen?
Voraussetzung dafür ist nämlich die Gültigkeit des schwachen Äquivalenzprinzips der klassischen Physik, die Trägheit der Masse, d. h. die Newtonsche These, dass der Raum zu keiner Beziehung zur Materie steht und den dynamischen Zustand von Körpern nicht

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beeinflussen kann.
Befindet sich dagegen der Raum doch in Beziehung zu Materie, und kann den dynamischen Zustand der Materie beeinflussen, dann entspricht das, (niemals experimentell Bestätigte), Trägheitsprinzip Newtons nicht den Naturgegebenheiten, d. h. die Masse ist nicht Träge, und das was als Trägheit der Masse bei der Beschleunigung bezeichnet wird, ist eine Folge der Wechselwirkung des beschleunigten Körpers mit seinem umgebenden Raum.
In diesem Fall entspricht das Fundament des allgemeinen Relativitätsprinzips Einsteins nicht den Naturgegebenheiten, da das schwache Äquivalenzprinzip nicht den Naturgegebenheiten entsprechen kann.

Weiterhin kann auch das starke Äquivalenzprinzip in Frage gestellt werden. Wen eine Wechselwirkung des Raumes mit der Materie doch stattfindet, ist der Zustand des Raumes fernab von Massen derselbe mit dem Zustand des Raumes nahe einer Masse?
Wenn nicht, dann ist die Ursache der Schwerelosigkeit fernab von Massen völlig verschieden von der Ursache der Schwerelosigkeit beim freien Fall nahe einer Masse, und diese beiden Phänomene sind unterschiedlich zueinander.
(Über den Zustand des Raumes fernab und nahe einer Masse im Kapitel über den Schwerkraft- und Gravitationsmechanismus).
Das Fundament der allgemeinen Relativitätstheorie ist also, so wie das der speziellen, keinesfalls vollständig geklärt.

Die Forderung Einsteins, dass die Naturgesetze in Bezug auf beliebig bewegte Bezugsysteme gleich gelten, steht im Einklang mit der Annahme, dass die Natur einheitlich funktionieren muss.
Die Kräftefreie Bewegung gleichförmig bewegte Systeme wurde niemals experimentell überprüft, die Entstehung jedoch von Trägheitskräften auf beschleunigte Systeme ist ein sehr bekanntes und unangefochtenes physikalisches Phänomen.
Entstehen ähnliche Kräfte auch auf gleichförmig bewegte Systeme, die auf die Erdoberfläche fälschlicherweise nur auf die Reibung und den Luftwiederstand zurückgeführt werden?
Gilt nun in der Tat das Newtonsche Trägheitsprinzip? Ist tatsächlich die gleichförmige Bewegung eines Körpers im Luftleeren Raum und fernab von Massen Kräftefrei?

Nehmen wir an, dass im Gegensatz zur Newtonschen These, der Raum den Bewegungszustand der Materie beeinflussen kann, dann müssen wir zwischen Systeme ersten Grades, Systeme zweiten Grades, und Subsysteme unterscheiden.
Bei der Beschleunigung entstehen Trägheitskräfte nur auf das System ersten Grades, (Waggon).
Systeme zweiten Grades oder Subsysteme, (Kugel), verharren auf ihre anfängliche Ruhestelle relativ zu einem unbewegten externen System ersten Grades, (Schienen), und es scheint, dass ihr Zustand nicht verändert wird.

In diesem Fall müssen wir jedoch die Entstehung von Trägheitskräften auf das beschleunigte System ersten Grades, an die Änderung des dynamischen Zustands dieses Systems relativ zum unbewegten Raum zurückführen.
Bilden das Subsystem oder das System zweiten Grades Bestandteil des Systems ersten Grades, sind sie beispielsweise auf ihn festgebunden, dann müssen auch auf ihnen Trägheitskräfte entstehen.
Sind sie dagegen frei, müssen sie die Beschleunigung des Systems ersten Grades folgen und auf ihnen entstehen wiederum Trägheitskräfte, die in Entgegengesetzter Richtung zu Bewegungsrichtung des Systems ersten Grades gerichtet sind.
Aufgrund dieser Kräfte müssen sie sich mit der gleichen Beschleunigung und in Entgegengesetzter Richtung relativ zum System ersten Grades bewegen.
Wegen dieser Bewegung bleiben sie dann relativ zu den Schienen auf die gleiche Stelle, und wegen ihrer Wechselwirkung mit ihren umgebenden Raum verschwinden die Trägheitskräfte.
Bei der Beschleunigung des Systems ersten Grades ändert sich also auch der Zustand des

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Systems zweiten Grades, oder des Subsystems.

Wenn aber die Trägheitskräfte auf das System ersten Grades bei der Beschleunigung nicht wegen der Trägheit seiner Masse, sondern aufgrund seiner Wechselwirkung mit dem umgebenden Raum entstanden sind, dann muss auch auf gleichförmig bewegte Systeme ersten Grades ähnliche wie die Trägheitskräfte entstehen. Auch diese Systeme ändern ihren Zustand der Ruhe relativ zum unbewegten Raum. Die gleichförmige Bewegung kann also keinesfalls Kräftefrei sein.

Nehmen wir also eine Wechselwirkung der Materie mit ihren umgebenden Raum an, dann gelten die Naturgesetze auf gleichförmig bewegte und beschleunigte Systeme ersten Grades gleich.
Auf alle in Bewegung befindlichen Systemen ersten Grades, und unabhängig ihrer Bewegungsart, entstehen Kräfte, die entgegengesetzt zu ihrer Bewegungsrichtung wirken, und ihre Ursache an ihre Wechselwirkung mit ihren umgebenden Raum haben.
Auch das Verhalten von Systemen zweiten Grades und Subsystemen wird von der gleichen Wechselwirkung bestimmt.
Dasselbe sollte dann auch auf rotierende oder auf in gekrümmte Bahnen bewegte Systeme gelten.

Dies würde jedoch bedeuten, dass die Masse keinesfalls Träge ist, und das Newtonsche Trägheitsprinzip, sowie das erweiterte Relativitätsprinzip Einsteins, nicht den Naturgegebenheiten entsprechen kann.
Die Forderung des allgemeinen Relativitätsprinzips dagegen kann den Naturgegebenheiten nur dann entsprechen, wenn die Newtonschen Bewegungsgesetze in Frage gestellt werden.

Ist nun die Newtonsche These über die Beziehung des Raumes mit der Materie richtig? Ist tatsächlich die Masse träge und Schwer oder ist sie gar nicht träge und das Newtonsche Relativitätsprinzip, die Trägheitskräfte und die Schwerkraft an die Wechselwirkung des physikalischen Systems Raum mit der in ihm eingebetteten Materie gesucht werden muss?

Bevor wir uns also mit Fragen über die Identität des Raumes und der Zeit beschäftigen, müssen wir erst den Raum untersuchen und versuchen experimentell festzustellen ob er den dynamischen Zustand der Materie beeinflussen kann oder nicht.

Die problematische These Newtons über die Beziehung des Raumes mit der Materie kann allerdings auch aus folgenden Überlegungen festgestellt werden.

Das Universum ist dynamisch und die gesamte Dynamik der Natur findet durch Wechselwirkungen statt. Ursache jedes Ereignisses ist die gegenseitige Wechselwirkung zumindest zweier physikalischer Systeme, und wir müssen zugeben, dass kein Ereignis außerhalb der Naturgegebenheiten stattfinden kann.
Die Urknalltheorie anerkennt, dass der Raum eine Realität ist, die zusammen mit der Materie und der Zeit entstanden ist. Diese drei Realitäten müssen also in der Natur überall gleich sein.
Die Relativitätstheorie stützt sich zwar auf die Newtonsche These über den Raum, (erweitertes Relativitätsprinzip, schwaches Äquivalenzprinzip), in der Folge jedoch bestätigt sie eine Wechselwirkung der Raumzeit mit der Materie, und Newton, durch die sehr präzise und unangefochtene Formulierung des Relativitätsprinzips, setzt eine Wechselwirkung des absoluten Raumes mit den Wänden, d. h. mit der Materie eines gleichförmig bewegten Systems voraus.
Wenn nun die Natur einheitlich Funktioniert, sollten sich nicht alle Ereignisse und alle physikalische Erscheinungen die Wechselwirkung des Raumes mit der in ihm eingebetteten Materie als Ursache haben?

Warum hat aber Newton diese problematische Annahme einer selektiven Wechselwirkung

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des Raumes mit der Materie postuliert, welche durch Einstein nur erweitert wurde?
Newton war ein universalgelehrter und hat sich auch intensiv mit der griechischen Philosophie beschäftigt.
Ihm war bestimmt die Aristotelische These bekannt, (Physiki Akroasis), dass für die Bewegung eines Körpers die Wirkung einer kraft notwendig ist. Aus welchem Grund hat er diese Aristotelische These verworfen?

Die Antwort auf diese Frage ist am wahrscheinlichsten auf seinem Gravitationsgesetz und seine Vorstellung über die Planetenbewegung relativ zur Sonne zu finden, die auch bis heute Gültigkeit geniest.

Das Newtonsche Gravitationsgesetz, obwohl es die Ursache und den Mechanismus zur Entstehung einer Anziehungskraft zwischen zwei Massen nicht beschreibt, ist eines der erfolgreichsten Naturgesetze die jemals formuliert wurden, welche die unerlässliche Neugierde des Menschen die Zusammenhänge der Natur zu verstehen vorangetrieben hat.
Erst durch dieses Gesetz ist es möglich geworden die Bahnen der Planeten relativ zur Sonne, unter Berücksichtigung der Keplerschen Gesetze, zu beschreiben, und zu jeder Zeit die Lage jedes einzelnen Planeten relativ zur Sonne zu ermitteln.
Die Anwendung dieses Gesetzes hat sogar zu der Entdeckung, von bis zu jener Zeit unbekannten Planeten, geführt.
Durch dieses Gesetz ist also ein für alle mall das Geozentrische Planetensystem abgeschafft, das seit der Antike galt und von der autoritären Kirche mit allen Mitteln verteidigt wurde, und das Heliozentrische oder Kopernikanische Planetensystem etabliert.

Die Planeten bewegen sich, nach Newton, auf elliptischen Bahnen um die Sonne, indem sie eine Kräftefreie Bewegung relativ zum leeren Raum führen, und zugleich in Richtung Sonne freifallen.
Der freie Fall des Planeten in Richtung Sonne wird durch die anziehende Kraft, (Gravitation), welche die Sonne auf dem Planeten ausübt, verursacht.
Die Bewegung des Planeten relativ zum leeren Raum muss aber Kräftefrei sein. Wäre eine Kraft aufgrund einer Wechselwirkung des bewegten Planeten mit dem leeren Raum entstanden, sollte diese Kraft entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung des Planeten wirken.
Die Geschwindigkeit des Planeten sollte kontinuierlich abnehmen, und der Planet sollte, wegen der Gravitation, eine Spiralförmige Bewegung um die Sonne führen, und verhältnismäßig schnell in die Sonne hineinstürzen.

Wäre wiederum eine weitere anziehende Kraft, unabhängig der Anziehungskraft der Sonne, welche für die Bewegung der Planeten relativ zum stellaren Raum verantwortlich gewesen wäre, um eine Kraft gegen die Bewegungsrichtung des Planeten zu kompensieren, sollte sie auch auf die Sonne wirken.
Sonne und Planeten sollten sich parallel zueinander in Richtung Quelle dieser Kraft bewegen, und die Planeten dürften sich, trotz der Anziehungskraft der Sonne, nicht um die Sonne bewegen können, sondern eine Wellenartige Bewegung relativ zur Sonne führen.

Auf die Planeten darf also nur die Anziehungskraft der Sonne wirken und keine andere Kraft, weder anziehende noch abbremsende.
Newton war also gezwungen, um sein Gravitationsgesetz und seine Vorstellung über die Planetenbewegung zu verteidigen, den absoluten Raum ohne jegliche Beziehung zu Materie zu definieren, und zugleich, um das physikalische Phänomen, das später als Relativitätsprinzip bezeichnet wurde, zu beschreiben, eine Wechselwirkung des absoluten Raumes mit der Materie anzuerkennen, also eine selektive Wechselwirkung der Materie mit dem Raum zu postulieren.

Die Tatsache jedoch, dass der Raum ein physikalisches System sein muss, das sich, im Gegensatz zur Newtonschen These, mit der Materie in Wechselwirkung befindet, von der Materie beeinflusst wird und seinerseits den dynamischen Zustand der Materie beeinflusst,

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wird auch von anderen physikalischen Phänomenen verraten.
Diese Wechselwirkung wird durch das elektrische Feld stationärer Ladungen eindrucksvoll gezeigt.
Wir schlagen dieses einfache Feld vor, weil seine Feldlinien sichtbar gemacht werden können und ihr Verlauf zeigt, dass der Raum ein physikalisches System ist, das verschiedene Zustände einnehmen kann und den dynamischen Zustand geladener Materie beeinflusst.
Über zwei nah aneinander stehende stationäre Ladungen entsteht ein gemeinsames Feld, das bei gleichnamigen Ladungen anders als bei ungleichnamigen aussieht.

Beobachten wir sorgfältig das gemeinsame elektrische Feld zwei nah aneinander gebrachte ungleichnamige stationäre Ladungen stellen wir fest, dass ein Teil beider Felder zwischen den Ladungen verschwunden ist.
Das Volumen des gemeinsamen Feldes ist kugelförmig, wie das der einzelnen Ladungen, und kleiner als die Summe des Volumens derselben Ladungen, wenn sie sich weit weg auseinander befinden.
Bei zwei nah aneinander gebrachte gleichnamige Ladungen dagegen, nimmt das Volumen des Feldes zwischen den Ladungen zu. Das gemeinsame elektrische Feld ist wiederum kugelförmig, und sein Volumen größer als die Summe des Volumens derselben Ladungen, wenn sie sich weit weg auseinander stehen.




Das Feld zwischen zwei nah aneinander stehenden ungleichnamigen Ladungen ist verschieden vom Feld zwischen zwei gleichnamigen Ladungen.

In der Elektrostatik bezeichnet der Begriff des elektrischen Feldes einen Zustand des Raumes, der von vorhandenen stationären elektrischen Ladungen verursacht wird.
Die Ladung ist eine Eigenschaft der Materie. Elektrische Felder müssen also durch die Wechselwirkung der Materie, aufgrund ihrer Ladung, mit dem Raum, aufgrund gewisser Eigenschaften dieses physikalischen Systems, entstehen.
Verschwindet die Ladung, verschwindet auch das elektrische Feld, das heißt der Raum kehrt zu seinen anfänglichen Zustand zurück.
Elektrische Felder wirken ihrerseits auf geladene Materie, und Beeinflussen ihren dynamischen Zustand.

Wenn nun elektrische Felder wegen der Wechselwirkung geladener Materie mit gewissen Eigenschaften des physikalischen Systems Raum entstehen, wenn auch das Volumen des gemeinsamen elektrischen Feldes zwei miteinander Wechselwirkenden stationäre Ladungen je nach Ladungsart zu- oder abnimmt, sollten wir nicht zu Erklärung des Phänomens der elektromagnetischen Wechselwirkung, die Eigenschaften des Raumes einbeziehen und berücksichtigen?

Newton postuliert: „der absolute Raum bleibt vermöge seiner Natur und ohne Beziehung auf einen äußeren Gegenstand stets gleich ….“, sein Zustand bleibt immer gleich und kann von der in ihm eingebettete Materie nicht verändert werden.

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Ist die Entstehung und Wirkung elektrischer Felder kein Widerspruch gegen diese These über den Raum?
Hätte Newton die Möglichkeit gehabt elektrische Felder und ihre gegenseitige Wechselwirkung zu beobachten, hätte er die gleiche These über den Raum postuliert?

Wenn elektrische Felder wegen der Wechselwirkung geladener Materie mit ihren umgebenden Raum gebildet werden, wäre es falsch anzunehmen, dass für die Entstehung der elektromagnetischen Kräfte auch der Raum in irgendeiner Weise beteiligt sein soll?.

Wenn unsere Annahme stimmt, dass die Natur Einheitlich funktionieren muss, warum sollte nur eine der Eigenschaften der Materie, nämlich die Ladung, den Zustand des Raumes beeinflussen können und warum sollte nur dieser Zustand des Raumes den dynamischen Zustand geladener Materie bestimmen?
Wäre das Phänomen der Entstehung und Wirkung des elektrischen Feldes nicht ein überzeugender Anlass um eine generelle Wechselwirkung der Materie mit ihren umgebenden Raum aufgrund der physikalischen Eigenschaften dieser beiden Realitäten anzunehmen?
Müssen wir die gemeinsame Ursache aller Naturkräfte, also ihre Vereinheitlichung, an den Eigenschaften des Raumes und seine Wechselwirkung mit der Materie zu suchen?

Um sicher zu gehen ob das physikalische System Raum die Bewegung der Materie beeinflusst, müssen wir überprüfen ob dies auch unabhängig von elektrischen, Magnet- oder Gravitationsfeldern geschieht.
Es ist in der Tat möglich, mit ein etwas erweitertes Experiment aus der klassischen Physik zu beweisen, dass die Newtonsche These über die Beziehung des Raumes mit der Materie nicht zutreffen kann.
Der Raum ist ein physikalisches System, das doch zu einer engen Beziehung zu allen Gegenständen steht, die sich in im Befinden, unabhängig davon ob sie sich bewegen oder ob sie geladen sind.
Ursache aller Naturphänomene ohne Ausnahme, ist die enge Verwandtschaft und Wechselwirkung des physikalischen Systems Raum mit der in ihm eingebetteten Materie.
Hier wollen wir nochmals betonen, dass das physikalische System Raum nicht mit der früheren Idee der Existenz eines Äthers verwechselt werden darf. Ein Äther, so wie er hypothetisch definiert wurde, existiert in der Tat nicht.

Der Ausgang des Experiments ist überraschend, und stößt frontal gegen das Trägheitsprinzip und das Beschleunigungsprinzip Newtons und das erweiterte Relativitätsprinzip Einsteins.
Dafür wurde es aber auch ausgewählt, um festzustellen, ob gerade diese Prinzipien gelten oder nicht.
Das Experiment hat zwar einen überraschenden Ausgang, zeigt uns aber eindeutig, wo das Problem liegt, nämlich warum die theoretische Physik bis heute keine einheitliche und widerspruchsfreie Theorie über die Natur formulieren konnte.

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